Foto Frank Buhlmann
Der Vorstand besteht aus:
der Vorsitzenden Kristina Schnelle, (vorne, 2. von links)
dem stellvertretenden Vorsitzenden Michael Kasche, (hintere Reihe, 2. von rechts)
den Mitgliedern Alfred Krause (hintere Reihe Mitte) und
Danny Dietrich (hintere Reihe ganz rechts), der für die Finanzen verantwortlich ist.
Im März 2025 fand die Mitgliederversammlung mit Wahlen und Rückblick auf das Jahr 2024 statt:
Überraschung bei der Jahreshauptversammlung von MITTeinander
Vorstand wieder komplett
und die meisten Geflüchteten sind in Arbeit und Brot
(Fotos und Text Frank Buhlmann)
Eine Überraschung gab es bei der Wahl des Vorstands von MITTeinander in Hüllhorst. Weniger dass die bisherige Geschäftsführerin Kristina Schnelle zur Vorsitzenden gewählt wurde, noch dass Danny Dietrich und Bürgermeister Michael Kasche wiedergewählt wurden, sondern vielmehr, dass Alfred Krause, der von der SPD als Bürgermeisterkandidat aufgestellt worden ist, als 4. Vorstandsmitglied einstimmig gewählt wurde. „Vertragen sich denn auch die beiden?“ wollte ein Vereinsmitglied wissen. „Wir sind hier bei MITTeinander und nicht bei Gegeneinander!“ beruhigte ein anderes Mitglied. Beide Angesprochenen bestätigten dies mit Kopfnicken. Es ist ihnen eben ein Herzensanliegen. Nötig war die Umgestaltung im Vorstand, weil Dirk Lefarth nach 4 Jahren Vorstandsarbeit aus persönlichen Gründen nicht wieder kandidierte. Er wird aber, solange er noch in Hüllhorst wohnt, weitere Projekte mit vorantreiben. Ihm wurde von Kristina Schnelle herzlich mit einem Geschenk gedankt.
Die zweite Überraschung erlebten die Versammelten beim letzten Tagesordnungspunkt Verschiedenes. Kahraman Tsikha berichtete, dass zur Zeit 591 Geflüchtete in Hüllhorst leben. 230 Geflüchtete hätten Hüllhorst bereits verlassen. Von den fast 600 Geflüchteten kämen 230 Menschen aus der Ukraine. Bei 15 % von ihnen handele es sich um ältere Menschen. 30 weitere Personen sind bereits als Familiennachzug angekündigt. Das sei aber nicht problematisch, weil mit dem Zuzug der Frauen und Kinder Ruhe einkehrt. Die Männer müssen nicht um das Leben ihrer Familie weiter bangen und könnten ihnen in Deutschland zurecht helfen.
Und dann kam die Zahl, die alle Anwesenden wirklich überraschte: 87 % der arbeitsfähigen Geflüchteten in Hüllhorst haben einen Job. Einige Geflüchtete haben eine höhere Ausbildung oder studieren. Diese Zahl ließ aufhorchen. Dazu beigetragen hat der Workshop „Arbeit 2.0“ in Hüllhorst, der Arbeitgebern Mut gemacht hat, den Facharbeitermangel mit Geflüchteten zu füllen. Dieser Workshop hat Anfang des Jahres stattgefunden und wurde von Jürgen Kreimeier, Kahraman Tsikha und Dirk Lefarth vorbereitet und stieß auf große Resonanz. Lobend wurde auch die gute Kommunikation zwischen Verein und der Gemeindeverwaltung gelobt.
Der Verein MITTeinander hat zur Zeit 166 Mitglieder und mit 7 Gruppen und Vereinen eine Kooperation vereinbart.
Auch in diesem Jahr wird nach dem großen Erfolg in den letzten beiden Jahren wieder eine Nachhaltigkeitsmesse geplant. Am 29. Juni 2025 wird die einzige Nachhaltigkeitsmesse in Deutschland, die nur von Ehrenamtlichen geplant wird, in der Ilexhalle ausgerichtet. Das Sommerfest für Einheimischen und Geflüchtete wird rund um das Gemeindehaus am 30. August gefeiert. Die Weihnachtsfeier für die Geflüchteten findet am 12. Dezember statt. Angeregt wurde auch eine Veranstaltung durchzuführen für Demokratie und Vielfalt.
Die Kleiderkammer in Oberbauerschaft ist weiter am Mittwoch von 16-18 Uhr geöffnet und am Freitag von 10-12 Uhr. Die Fahrradwerkstatt ist mittwochs von 10.30 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Gebrauchte Drahtesel werden auch abgeholt (05744-3309). Als interkulturelles offenes Treffen fungiert die Teestube montags von 14-16 Uhr im Evang. Gemeindehaus in Hüllhorst. Dort trifft sich auch freitags von 15.30 bis 18.00 Uhr der Kreativtreff für Frauen. Wer einfach mal kontakt mit geflüchteten Menschen aufnehmen möchte, ist zu diesen beiden Treffen herzlich eingeladen. Sprachkurse finden zur Zeit nicht statt. Kahraman Tsikha berichtete, dass die derzeitige politische Situation bei vielen Geflüchteten Ängste auslösen würde. Deshalb sei es wichtig, dass sie auch wohlgesonnene Deutsche kennenlernen könnten. Die meisten Geflüchteten sind sehr engagiert und möchte ihre Chance in Deutschland nutzen.
Zu Kassenprüfern wurden Jan Dreisörner und Negin Rahimi gewählt. Frau Rahimi erzählte, dass sie im Iran als Physikerin gearbeitet habe, aber auch Buchführung gelernt habe. Heute arbeitet sie als Verkäuferin und studiert nebenbei.
Dankesworte wurden an Dirk Lefarth gerichtet für seinen großen Einsatz als 1. Vorsitzender, an Frank Buhlmann für sein Engagement im Lenkungskreis in den letzten 10 Jahren und an Kahraman Tsikha. Er mache einen guten Job in der Begleitung der Geflüchteten. Er stehe auch für die gute Zusammenarbeit zwischen dem Verein MITTeinander und der Gemeindeverwaltung Hüllhorst.
Auf dem Foto: vorne links: Negin Rahimi, Kristina Schnelle, Kahraman Tsikha, Danny Dietrich.
Hinten links: Jan Dreisörner, Ralf Becker, Alfred Krause, Michael Kasche.